Ein guter Trekkingrucksack ist der treueste Begleiter auf Tour – egal ob bei der gemütlichen Tageswanderung, der mehrtägigen Hüttentour, dem großen Backpacking-Trip oder der anspruchsvollen Expedition in alpine Höhen. Doch Rucksack ist nicht gleich Rucksack: Größe, Passform und Ausstattung müssen zu dir und deinem Vorhaben passen. In diesem Ratgeber erfährst du klar und strukturiert, welche Arten von Trekkingrucksäcken es gibt, worauf du beim Kauf achten solltest, wie du die richtige Größe wählst, was einen guten Rucksack ausmacht und wie du ihn optimal packst. So bist du bestens vorbereitet, um den perfekten Trekkingrucksack für dein nächstes Abenteuer zu finden.
Arten von Trekkingrucksäcken: Vom Daypack bis zum Expeditionsmodell
Trekkingrucksäcke gibt es in diversen Größen und Ausführungen – je nach Einsatzzweck und Person. Hier die gängigen Rucksack-Typen im Überblick:
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Tagesrucksäcke (Daypacks): Kleine Rucksäcke bis ca. 20–30 Liter Volumen für Tagestouren oder den Alltag. Sie sind leicht, kompakt und bieten Platz für Verpflegung, Trinkflasche, Regenjacke und das Nötigste für einen Tag. Daypacks haben meist ein einfaches Tragesystem ohne Hüftgurt (oder nur einen schmalen Gurt) und eine schlichte Ausstattung, was völlig ausreicht, solange du keine schweren Lasten trägst.
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Tourenrucksäcke (mittlere Wanderrucksäcke): Diese Rucksäcke fassen etwa 30–50 Liter und eignen sich ideal für Wochenend-Trips, Hüttentouren oder kurze Mehrtagestouren. In einem Tourenrucksack bekommst du Wechselkleidung, Proviant und sogar einen leichten Schlafsack unter. Oft gibt es hier schon komfortablere Tragesysteme mit Hüftgurt, sowie mehrere Fächer und Befestigungsmöglichkeiten für z.B. Trekkingstöcke. Tourenrucksäcke sind die Allrounder zwischen Daypack und großem Trekkingrucksack.
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Trekkingrucksäcke (mehrtägige Touren & Backpacking): Klassische Trekkingrucksäcke bieten 50–70 Liter Volumen und sind für mehrtägige Trekkingtouren mit Zelt oder längere Backpacking-Reisen konzipiert. Hier passt die komplette Ausrüstung hinein – vom Zelt und Schlafsack über Kocher und Lebensmittel bis zur Kleidung für mehrere Tage. Ein stabiles Tragesystem mit ausgeprägtem Hüftgurt verteilt das Gewicht (häufig 15–20 kg oder mehr) auf den Körper. Trekkingrucksäcke haben oft zusätzliche Zugänge (Front- oder Bodenöffnung) und Halterungen für Ausrüstung außen. Sie sind robust und für den dauerhaften Outdoor-Einsatz gedacht.
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Expeditionsrucksäcke (große Touren & Alpinrucksäcke): Für extrem lange Touren, Wintertrekking oder alpine Expeditionen gibt es sehr große Rucksäcke mit 70–100 Liter Volumen. Expeditionsrucksäcke schlucken auch sperriges Equipment wie Kletterausrüstung, Seil, Steigeisen oder extra Winterkleidung. Trotz hoher Traglast (20 kg und mehr) soll der Rucksack stabil und bequem sitzen – daher verfügen diese Modelle über verstärkte Tragegestelle, sehr breite Hüftgurte und oft modular aufgebaute Fächer (abnehmbarer Deckel, seitliche Zugänge etc.). Für Alpinisten und anspruchsvolle Touren sind zudem Befestigungen für Eispickel, Ski oder Snowboard, und besonders strapazierfähiges Material wichtig.
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Damen-Trekkingrucksäcke (Frauenmodelle): Viele Trekkingrucksäcke gibt es in speziellen Damenvarianten, die an die weibliche Anatomie angepasst sind. Diese Modelle haben meist eine kürzere Rückenlänge, schmalere Schultergurte und anders geformte Hüftgurte, um sich der weiblichen Hüfte besser anzupassen. Das Ergebnis ist ein höherer Tragekomfort für Frauen, insbesondere bei längeren Touren, da der Rucksack optimal anliegt. Damenmodelle stehen den Unisex- oder Herrenmodellen in Volumen und Ausstattung in nichts nach – es geht hier vor allem um die Passform. (Übrigens: Kleinere Männer oder Jugendliche greifen ebenfalls oft zu Damen- oder Kurzgrößen dieser Rucksäcke, wenn diese besser sitzen.)
Worauf du beim Kauf eines Trekkingrucksacks achten solltest
Bevor du dich für einen Rucksack entscheidest, solltest du einige Kaufkriterien im Blick haben. Hier die wichtigsten Punkte, auf die es bei Trekkingrucksäcken ankommt:
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Volumen (Größe): Überlege dir zuerst, wie viel Platz du brauchst. Das Volumen in Litern richtet sich nach der Dauer und Art deiner Tour (dazu unten mehr). Nimm keinen unnötig großen Rucksack – du neigst sonst dazu, ihn vollzupacken und schleppst mehr Gewicht mit als nötig. Andererseits muss alles Wichtige hineinpassen. Plane lieber etwas Reserve ein, z.B. ~10 Liter extra für Verpflegung oder wetterbedingte Ausrüstung.
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Tragesystem: Ein gutes Tragesystem ist entscheidend für den Tragekomfort. Achte auf breite, gepolsterte Schultergurte, einen verstellbaren Brustgurt und vor allem einen stabilen Hüftgurt, der das Gewicht auf deine Hüften überträgt. Viele Trekkingrucksäcke besitzen ein internes Gestell oder eine Verstärkung (Aluminium-Schienen oder Kunststoffrahmen), damit der Rucksack auch voll beladen formstabil bleibt und nicht in sich zusammenfällt. Ideal ist außerdem, wenn sich die Rückenlänge anpassen lässt (verstellbares Tragesystem), damit der Rucksack genau zu deinem Rücken passt.
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Belüftung: Bei anstrengenden Touren gerät man ins Schwitzen – ein atmungsaktiver Rücken am Rucksack beugt einem nassen Rücken vor. Einige Rucksäcke haben ein Netzrücken-System (Abstand zwischen Rücken und Rucksack, durch ein straffes Netz gehalten), sodass Luft zirkulieren kann. Andere setzen auf belüftete Polster mit Lüftungskanälen. Wichtig ist: Belüftung vs. Lastenkontrolle – Netzrücken bieten mehr Luft, bringen aber den Schwerpunkt etwas nach hinten; eng anliegende Rückenpolster halten das Gewicht näher am Körper, können aber wärmer sein. Je nach Vorliebe solltest du auf ein gutes Belüftungssystem achten, insbesondere bei warmem Wetter oder wenn du stark schwitzt.
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Gewicht des Rucksacks: Jeder Gramm zählt auf langen Touren. Trekkingrucksäcke wiegen leer je nach Größe und Ausstattung oft zwischen ~1,2 kg (leichte 40L-Rucksäcke) bis 2,5+ kg (große 80L Expeditionsrucksäcke mit robustem Gestell). Leichtere Rucksäcke sind meist aus dünneren Materialien und haben weniger Polsterung, was sie weniger komfortabel bei hoher Last und potenziell weniger langlebig macht. Schwerere Modelle verwenden kräftigere Materialien, mehr Polster und Zusatzfeatures. Überlege dir also, was dir wichtiger ist – Minimalgewicht oder maximale Stabilität – und finde einen guten Kompromiss. Für die meisten Trekkingtouren ist ein mittleres Gewicht mit ausreichendem Komfort die beste Wahl.
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Material und Verarbeitung: Dein Rucksack sollte einiges aushalten können. Achte auf robuste Materialien wie reißfestes Nylon (z.B. Ripstop-Nylon) oder Polyester mit hoher Fadenstärke (Denier-Angabe). Der Boden des Rucksacks ist idealerweise verstärkt, da er oft auf Felsen oder Boden abgestellt wird. Nähte sollten sauber verarbeitet und belastbare Punkte gut vernäht oder sogar verstärkt sein. Wasserabweisende oder -dichte Materialien sind von Vorteil – viele Rucksäcke haben eine PU-Beschichtung innen oder DWR-Imprägnierung außen. Achtung: ganz wasserdicht sind die wenigsten Trekkingrucksäcke (wegen Nähte und Reißverschlüsse), eine separate Regenhülle ist daher meist nötig. Insgesamt gilt: Ein qualitativ hochwertiger Rucksack mag etwas teurer sein, wird dich aber länger und zuverlässiger begleiten als ein günstiges Modell mit schlechter Verarbeitung.
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Zugriff und Fächeraufteilung: Überlege dir, wie du an deine Ausrüstung gelangen möchtest. Klassische Trekkingrucksäcke sind Toploader – also mit Deckel und Zugkordel von oben zu packen. Das ist sehr robust, aber weniger übersichtlich. Viele modernen Modelle bieten zusätzliche Front- oder Seitenzugriffe (z.B. einen umlaufenden Reißverschluss, um den Rucksack wie einen Koffer aufzuklappen, oder seitliche RV-Öffnungen), damit du auch an tiefer verstaute Dinge leicht herankommst. Ein Bodenfach (Schlafsackfach) ist praktisch, um Schlafsack oder schmutzige Wäsche getrennt zu verstauen. Ebenso hilfreich sind Außentaschen: Stretch-Seitentaschen für Trinkflaschen, Reißverschluss-Taschen am Hüftgurt für Kleinkram, ein Deckelfach für z.B. Karte und Sonnenbrille. Je nach Organisationstyp solltest du einen Rucksack wählen, dessen Fächeraufteilung und Zugriffsoptionen zu dir passen – ordnungsliebende Menschen schätzen meist mehrere Unterteilungen, Minimalisten kommen mit einem großen Fach aus. Wichtig: Egal welches System, der Rucksack sollte sich einfach öffnen und schließen lassen und die Verschlüsse (Reißverschlüsse, Schnallen) robust genug für häufigen Gebrauch sein.
Die richtige Rucksackgröße finden: Rückenlänge und Volumen
Nicht nur das Volumen, auch die passende Größe im Sinne von Passform ist wichtig. Ein Trekkingrucksack muss sowohl zu deiner Körpergröße/Rückenlänge als auch zum geplanten Einsatzzweck passen.
Rückenlänge: Passt der Rucksack zu deinem Rücken?
Die Rückenlänge des Rucksacks sollte zur Länge deines Oberkörpers passen, damit Hüftgurt und Schultergurte korrekt sitzen. Viele Hersteller geben an, für welche Rückenlänge (in cm) ihre Rucksäcke geeignet sind. Miss am besten deine eigene Rückenlänge: vom unteren Halswirbel (Höhe Schulteransatz) entlang der Wirbelsäule bis zum oberen Rand der Hüftknochen. An diesem Maß orientiert sich die Einstellung des Tragesystems. Optimal ist ein Rucksack mit verstellbarer Rückenlänge, sodass du ihn genau auf dich einstellen kannst. Alternativ gibt es Modelle in verschiedenen Größen (S, M, L oder in Damen/Herren-Ausführung). Probiere den Rucksack idealerweise voll beladen zur Probe (im Laden oder zu Hause nach dem Online-Kauf), um sicherzugehen, dass er weder zu lang (Hüftgurt sitzt dann zu hoch) noch zu kurz (Hüftgurt sitzt auf dem Bauch) ist. Nur mit passender Rückenlänge kann der Rucksack sein Gewicht optimal auf deinen Körper übertragen und scheuert nicht unangenehm.
Volumen: Wieviel Liter für welche Tour?
Die benötigte Literzahl deines Trekkingrucksacks hängt davon ab, wie lange du unterwegs bist und was du mitnehmen musst. Hier einige Richtwerte zur Orientierung:
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Tagestour (1 Tag): ca. 15–30 Liter – Ein kleiner Daypack reicht, um Wasser, Proviant, eine Regenjacke und erste Hilfe unterzubringen.
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Wochenende / 2–3 Tage (mit Übernachtung in Hütte oder Pension): ca. 30–50 Liter – Ein Tourenrucksack mittlerer Größe, der Platz für Wechselkleidung, Hygieneartikel und etwas Proviant bietet. Wenn du kein Zelt/Schlafsack tragen musst (Übernachtung in Unterkunft), kommst du mit ~40 Litern meist gut aus.
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Mehrtagestour (3–7 Tage mit Zelt): ca. 50–70 Liter – Hier beginnt der Bereich der großen Trekkingrucksäcke. Du brauchst Raum für Zelt, Schlafsack, Isomatte, Kocher, Lebensmittel und Kleidung. Für eine Woche Autarkie in der Wildnis sind ~60 L oft notwendig. Planst du zwischendurch Proviant aufzufüllen oder teilst Ausrüstung mit anderen, kann auch 50 L genügen.
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Lange Trekkingreise / Expedition (über eine Woche): 70 Liter und mehr – Bei wirklich langen Touren ohne Nachschub, Winterexpeditionen (voluminöse Ausrüstung) oder wenn du zusätzliche Kletterausrüstung mitnimmst, sind sehr große Rucksäcke gefragt. 70–90 L Volumen sind möglich. Bedenke aber: je mehr ein Rucksack fasst, desto schwerer wird er voll gepackt sein. Nur zu so großen Modellen greifen, wenn es wirklich nötig ist!
Zusätzlicher Tipp: Jahreszeit und Ausrüstung beeinflussen das Volumen. Im Winter benötigst du einen größeren Rucksack als im Sommer, da warme Kleidung und dickere Schlafsäcke mehr Platz brauchen. Auch fotografierst du viel und nimmst eine Kameraausrüstung mit? Plane das Volumen entsprechend größer ein oder schaffe alternative Tragemöglichkeiten. Im Zweifel lieber etwas Spielraum nach oben lassen – einen halb vollen Rucksack kannst du mit den seitlichen Kompressionsriemen straffen, wohingegen ein zu kleiner Rucksack Probleme bereitet, wenn plötzlich doch mehr verstaut werden muss.
Was zeichnet einen guten Trekkingrucksack aus? Unterschiede zu Billig-Modellen
Gerade bei einem Teil der Ausrüstung, das wortwörtlich die Last trägt, lohnt es sich, auf Qualität zu achten. Woran erkennst du einen guten Trekkingrucksack? Hier die wichtigsten Qualitätsmerkmale und Unterschiede zu weniger guten Modellen:
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Hervorragender Tragekomfort: Ein guter Rucksack fühlt sich auch nach Stunden noch bequem an. Qualitätsrucksäcke haben ergonomisch geformte, gut gepolsterte Schultergurte und einen kräftigen Hüftgurt, der nicht einschneidet. Lastenkontrollriemen (Verstellriemen oben an den Schultergurten) ermöglichen, den Rucksack nah an den Rücken zu ziehen. Auch im beladenen Zustand sollte nichts drücken oder scheuern. Günstige oder schlecht sitzende Rucksäcke erkennt man oft daran, dass die Last an den Schultern hängt oder der Rucksack wackelig am Rücken sitzt. Probier den Rucksack mit Gewicht – ein guter Trekkingrucksack verteilt das Gewicht spürbar angenehmer als ein einfaches Modell.
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Haltbarkeit und Materialqualität: Trekkingrucksäcke von hoher Qualität bestehen aus robusten, abriebfesten Stoffen, die auch mal an Fels schrammen dürfen, und hochwertigen Schnallen/Reißverschlüssen, die nicht gleich brechen. Nähte sind sauber und mehrfach vernäht. Ein guter Rucksack verzeiht es, wenn du ihn voll stopfst oder im Flugzeug aufgibst, ohne dass er direkt Schäden nimmt. Billige Rucksäcke zeigen dagegen schneller Verschleiß – dünner Stoff reißt, Reißverschlüsse klemmen, Träger polstern sich aus. Achte auch auf Details: z.B. YKK-Reißverschlüsse stehen für Zuverlässigkeit; hochwertige Kunststoffschnallen brechen nicht so leicht bei Kälte. Die Lebensdauer eines guten Rucksacks beträgt oft viele Jahre bis Jahrzehnte, während ein No-Name-Rucksack eventuell schon nach ein paar Touren schlappmacht.
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Stabile Lastverteilung: Große Trekkingrucksäcke haben innen meist einen Rahmen (aus Aluminium oder Fieberglas), der für Form und Stabilität sorgt. Dieser Rahmen leitet zusammen mit dem steifen Rückenbrett die Traglast auf deine Hüfte ab. Bei guten Modellen ist dieses Tragesystem durchdacht konstruiert: Der Rucksack behält seine Form, und selbst 20 kg Gepäck lassen sich kontrolliert und körpernah tragen. Minderwertige Rucksäcke verzichten manchmal aus Kostengründen auf ein echtes Tragegestell oder haben einen instabilen Aufbau – das Gewicht hängt dann an deinen Schultern oder der Rucksack verformt sich, was sehr unbequem wird. Auch wippen hochwertige Modelle weniger beim Gehen, weil alles fest anliegt. Kurz gesagt: Ein guter Rucksack hält die Last stabil und balanciert, ein schlechter kann dich aus dem Gleichgewicht bringen.
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Komfortable und sinnvolle Ausstattung: Bei Qualitätsrucksäcken merkt man, dass erfahrene Outdoor-Enthusiasten an der Entwicklung beteiligt waren. Viele kleine Details machen den Unterschied: z.B. Reißverschlüsse, die sich mit Handschuhen bedienen lassen, Trinksystem-Vorrichtungen (Ausgang für den Trinkschlauch), abnehmbare Deckeltaschen, SOS-Instruktionen im Deckel, reflektierende Elemente für bessere Sichtbarkeit, u.v.m. Natürlich kosten Extras oft Aufpreis und nicht jeder benötigt jede Funktion – aber es zeigt sich oft, dass billige Rucksäcke an solchen nützlichen Details sparen. Entscheide dich für einen Rucksack, der zu deinen Ansprüchen passt: Lieber einen etwas schlichteren, leichteren Rucksack, wenn du Minimalist bist, oder ein voll ausgestattetes Modell, wenn dir z.B. viele Taschen wichtig sind. Qualität zeigt sich dabei nicht in der Anzahl der Features, sondern darin, wie gut die gewählten Features umgesetzt sind.
Rucksack richtig packen: Praktische Packtipps
Ein oft unterschätzter Faktor für Komfort ist die Packtechnik. Selbst der beste Rucksack trägt sich unangenehm, wenn er falsch gepackt ist. Beachte daher beim Packen deines Trekkingrucksacks folgende Tipps:
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Schweres nah am Rücken verstauen: Platziere die schwersten Gegenstände (z.B. Zelt, Nahrungsvorräte, Wasser) möglichst körpernah und ungefähr auf Schulter- bis Hüfthöhe in den Rucksack. So bleibt der Schwerpunkt des Rucksacks dicht an deinem Körper und relativ mittig – du vermeidest, dass der Rucksack nach hinten zieht oder dich aus dem Gleichgewicht bringt.
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Leichtes nach außen und unten: Leichte, voluminöse Dinge wie Schlafsack, Daunenjacke oder Kleidung packst du ganz nach unten ins Bodenfach oder zuunterst ins Hauptfach. Auch oben auf kommen eher leichte Gegenstände. So drückt nichts Schweres von oben auf den Inhalt darunter und der Rucksack bleibt stabil.
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Oft benötigtes griffbereit: Alles, worauf du unterwegs schnellen Zugriff brauchst, gehört nach oben oder in Außentaschen. Klassiker sind Trinkflasche (seitliche Netz-Tasche) oder das Trinksystem, Snacks, Sonnenbrille, Kartenmaterial, Erste-Hilfe-Set und Regenbekleidung. Nichts ist lästiger, als bei plötzlichem Regen erst den halben Rucksack auszupacken, um an die Jacke zu kommen. Plane die Organisation so, dass Wichtiges sofort zur Hand ist.
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Gewichtsverteilung ausbalancieren: Achte darauf, den Rucksack gleichmäßig zu beladen. Packe links und rechts etwa gleich schwere Gegenstände, damit der Rucksack nicht einseitig zieht. Wenn z.B. dein Kocher auf der einen Seite steckt, pack den Brennstoff auf die andere Seite. Eine ausgewogene Beladung erhöht den Tragekomfort enorm, da du automatisch eine aufrechtere Haltung behältst.
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Außenbefestigung nur sicher und sparsam nutzen: Moderne Trekkingrucksäcke bieten viele Riemen und Halterungen außen, um sperrige Ausrüstung zu befestigen (Isomatte, Zeltstangen, Trekkingstöcke, Schneeschuhe etc.). Nutze diese aber überlegt: Schweres gehört nach innen, und alles außen Befestigte sollte fest verzurrt sein, damit es nicht baumelt. Ein zu voll behängter Rucksack kann dich aus dem Gleichgewicht bringen und bleibt leichter hängen. Befestige also nur, was nötig ist (z.B. Isomatte außen an der Unterseite oder Trekkingstöcke an der Seite) und zieh die Gurte straff.
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Kompressionsriemen anziehen: Die seitlichen und frontalen Kompressionsriemen am Rucksack sind dazu da, das Gepäck kompakt zusammenzuziehen. Nachdem der Rucksack gepackt ist, zieh diese Riemen fest. So wird der Inhalt fixiert, der Rucksack wackelt weniger und das Gewicht sitzt näher am Rücken. Außerdem vermeidest du damit Hohlräume im Inneren, durch die die Ladung verrutschen könnte.
Wenn du diese Packtipps beherzigst, wirst du den Unterschied sofort spüren: Der Rucksack trägt sich ruhiger und bequemer. Überpacke den Rucksack nicht – nimm lieber nur mit, was du wirklich brauchst. Eine gute Packliste hilft, die richtige Auswahl zu treffen, damit du nicht unnötig Gewicht schleppst.
Sinnvolles Zubehör rund um den Rucksack
Zum Trekkingrucksack selbst gibt es ein paar praktische Zubehörteile, die deine Tour noch angenehmer machen oder den Rucksack schützen können:
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Regenhülle: Wie erwähnt, sind die wenigsten Trekkingrucksäcke von sich aus absolut wasserdicht. Eine passende Regenhülle (meist als optionales Zubehör erhältlich, manche Rucksäcke liefern eine im Bodenfach mit) schützt deinen Rucksack und den Inhalt bei Regen vor Nässe. Achte auf die richtige Größenauswahl (oft nach Literzahl des Rucksacks). Im Notfall tut es auch ein großer Müllsack als improvisierter Überzug – aber eine richtige Regenhülle sitzt sicherer und hat Befestigungen, damit sie im Wind nicht wegfliegt.
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Trinksystem (Trinkblase): Fast alle modernen Touren- und Trekkingrucksäcke sind Trinksystem-kompatibel. Das heißt, sie besitzen innen ein Fach für eine Trinkblase (Hydration Pack) und Ausgänge für den Trinkschlauch, den du am Schultergurt befestigen kannst. Ein Trinksystem ermöglicht es dir, unterwegs kontinuierlich zu trinken, ohne anhalten und zur Flasche greifen zu müssen. Gerade auf langen Märschen ist das sehr praktisch. Wenn du lieber Flaschen nutzt, gibt es auch isolierte Schlauchsysteme oder einfache Flaschenhalter als Zubehör, die du am Träger befestigen kannst. Wichtig ist: ausreichend trinken, und das so bequem wie möglich – dafür lohnt sich ein Trinksystem.
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Pack- und Drybags: Kleine Packbeutel oder sogenannte Drybags (wasserdichte Beutel) helfen ungemein, Ordnung im Rucksack zu halten. Du kannst z.B. Kleidung in einem Beutel verstauen, Hygieneartikel in einem anderen, Elektronik in einem wasserdichten Beutel schützen, etc. Das erleichtert das Finden von Gegenständen und schützt wichtige Ausrüstung vor Feuchtigkeit. Auch ein großer wasserdichter Innensack (Liner), der den gesamten Inhalt auskleidet, ist sinnvoll, wenn du in sehr nassen Regionen unterwegs bist – so bleibt auch ohne Regenhülle alles trocken.
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Transporthülle für Reisen: Wenn du mit deinem Trekkingrucksack auf Flugreise gehst oder ihn als Gepäck aufgibst, lohnt sich eine Schutzhülle oder ein Cargo-Beutel. Darin verpackst du den Rucksack, sodass Gurte und Schnallen nicht im Gepäckband hängenbleiben und beschädigt werden. Einige solcher Hüllen dienen zugleich als Regenhülle oder können später als Packbeutel genutzt werden. So ein Schutz ist nicht zwingend nötig, erhöht aber die Lebensdauer deines Rucksacks, wenn er häufig auf Reisen geht.
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Kleine Helfer: Es gibt noch mehr praktisches Zubehör je nach Bedarf. Zum Beispiel Sitzkissen oder Faltkissen, die man außen am Rucksack anstecken oder innen verstauen kann – für die gemütliche Pause unterwegs. Oder Erweiterungstaschen, die an Molle-Schlaufen oder den Hüftgurt angehängt werden können, um den Stauraum zu erhöhen. Auch Schlösser für Rucksack-Reißverschlüsse können sinnvoll sein, wenn du auf Reisen in Hostels übernachtest. Überlege vor Tourstart, welche Extras für dich nützlich sein könnten. Oft merkt man erst unterwegs, was einem fehlt – doch dann ist es zu spät. Eine gute Vorbereitung schließt also auch das passende Zubehör mit ein.
Fazit und Kauf-Tipp
Ein Trekkingrucksack ist eine Anschaffung, die gut überlegt sein will – schließlich trägt er auf deinen Outdoor-Abenteuern all dein Gepäck und beeinflusst maßgeblich, wie angenehm (oder anstrengend) du die Tour empfindest. Nimm dir Zeit für die Auswahl: Welche Art von Rucksack brauchst du für dein Vorhaben, wie groß soll er sein, und welche Ausstattungsmerkmale sind dir wichtig? Mit den Informationen aus diesem Ratgeber kannst du einschätzen, worauf es ankommt. Denke daran, dass Passform und Tragekomfort absolut zentral sind – ein Rucksack muss zu dir passen wie ein paar gute Wanderschuhe.
Wenn du diese Tipps berücksichtigst, wirst du viel Freude mit deinem neuen Begleiter haben. Nichts geht über das Gefühl, einen Rucksack zu tragen, der sich anfühlt, als wäre er ein Teil von dir – bequem, stabil und perfekt organisiert. So kannst du dich ganz auf das Erlebnis in der Natur konzentrieren, statt dich über drückende Gurte oder fehlenden Stauraum zu ärgern.
Tipp: Schau doch einmal in unserem Online-Shop vorbei – dort findest du eine große Auswahl an Trekkingrucksäcken für alle Ansprüche. Egal ob leichter Daypack für die Tagestour oder geräumiger Expeditionsrucksack, wir haben das Passende für dich parat. Viel Spaß beim Stöbern und auf deiner nächsten Tour!