Merinowolle: Vorteile und Eigenschaften der Wollfaser

Merinowolle: Vorteile und Eigenschaften der Wollfaser

Es ist allgemein bekannt, dass Merinowolle nicht riecht, nicht kratzt und angenehm kühlt, wenn es warm ist und wärmt, wenn es kalt ist. Aber wenige Leute wissen mehr über die Vorteile der Faser des Merinoschafs. Wieso hat sie so viele Vorzüge? Woher stammt Merinowolle? Hier findest Du alle Informationen über die beliebte Naturfaser.

Merinowolle ist ein besonders weiches und luxuriöses Material. Es wird von verschiedensten Tieren produziert, aber die besten qualitativ hochwertigsten Wolle stammt von Merinoschafen. Egal ob als Kleidung oder für Accessoires verarbeitet, schon lange sind die positiven Eigenschaften dieser Wollfaser bekannt.

 

1. Was ist Merinowolle?

 Merinowolle ist ein besonders weiches und feines Material, das aus der Wolle des Merinoschafs gewonnen wird. Das Schaf lebt in Australien und Neuseeland, wo es sich hervorragend für die Produktion von Merinowolle eignet. Merinowolle ist bekannt für ihre isolierende Wirkung und ihre antibakterielle Eigenschaft. Deshalb ist sie ideal für die Herstellung von Kleidung, die den Körper warm hält, ohne zu schwitzen.

 

2. Wie fühlt sich Merinowolle an?

Merinowolle ist unglaublich weich und fein und kann direkt auf der Haut getragen werden, ohne zu kratzen. Für empfindliche Haut empfiehlt es sich, eine Kombination aus Merinowolle und Seide zu verwenden, um ein leichtes Kratzen zu vermeiden.

Merinowolle überzeugt durch ihre außergewöhnlich feine Textur. Anders als Schurwolle löst sie keinen Kratzreiz aus, sodass sie direkt auf der Haut getragen werden kann. Dies ist vor allem bei Funktionsunterwäsche von Vorteil.

 

3. Welche Eigenschaften hat Merinowolle?

Zu den wichtigsten Eigenschaften der Merinowolle gehören:

  • kratzt nicht auf der Haut
  • isoliert gut gegen Kälte und auch Hitze
  • transportiert Feuchtigkeit
  • kann bis zu einem Drittel ihres Trockengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich klamm anzufühlen
  • kühlt durch Verdunstungskälte bei warmen Temperaturen
  • wärmt auch, wenn sie feucht ist (erzeugt aktiv Wärme, wenn sie Feuchtigkeit aufnimmt)
  • stinkt nicht (auch nach längerem Tragen) und muss daher seltener gewaschen werden
  • behält die Passform bzw. knittert kaum
  • ist schwer entflammbar (im Gegensatz zu anderen Fasern wie etwa Kunstfaser)
  • hat einen natürlichen Lichtschutzfaktor von bis zu 50 (je nach Dichte und Webart)
  • lädt sich nicht elektrostatisch auf (im Gegensatz zu synthetischen Materialien)
  • ist biologisch abbaubar (wie Wolle generell)

 Als Nachteile von Merinowolle kann man im Vergleich zu Synthetikfasern die geringere Strapazierfähigkeit und Reißfestigkeit nennen. Außerdem trocknet reine Wolle langsamer als Kunstfasern.

 

4. Merino in Funktionskleidung

 Merinowolle ist für Funktionsbekleidung wegen ihrer einzigartigen Eigenschaften besonders geeignet. Viele Outdoorhersteller nutzen moderne Material- und Fasertechnologien, um die Funktionalität des Materials zu steigern. Hier wird Merinowolle allein oder in einem Materialmix eingesetzt, etwa in Kombination mit Kunstfasern, Elasthan, Polyester oder Lycra, um die Haltbarkeit und Reißfestigkeit zu erhöhen oder Seide oder Viskose, um die Haptik und das Tragegefühl zu verbessern. Baselayer sind in der Regel aus 100% Merinowolle hergestellt.

 

5. Warum kratzt Merinowolle nicht?

Die Merinofaser hat eine durchschnittliche Faserstärke, die lediglich 1/2 so dick wie "normale" Schafwolle ist, aber immer noch dünner als menschliches Haar, mit einem Durchmesser von etwa 30 Mikron. Da Merinofasern so fein sind, übersteigt ihre Berührung die menschliche Empfindlichkeitsschwelle von 25 Mikron nicht, sodass sie sich angenehm weich auf der Haut anfühlt, im Gegensatz zu groben Wollfasern, die sich in die Haut krümmen und die Haut reizen.

 

6. Warum wärmt Merinowolle so gut?

Wolltextilien sind bekannt dafür, dass sie eine hervorragende Isolationseigenschaft besitzen, was auch auf Merinowolle, eine besondere Form von Schurwolle, zutrifft. Die Fasern sind stark gekräuselt und weisen eine wellenartige Struktur auf, wobei bis zu vierzig Kräuselungen pro Zentimeter möglich sind. Dies bewirkt, dass die Fasern locker übereinanderliegen und somit kleine Luftkammern entstehen, welche die Körperwärme einschließen und speichern.

 

Darüber hinaus sind weniger Kontaktpunkte zwischen dem Material und der Haut vorhanden, was wiederum dazu führt, dass weniger Wärme abgeleitet wird, da Luft Wärme nur sehr schlecht leitet, wohingegen Textilmaterial deutlich leitfähiger ist. Diese eingeschlossene Luft verringert den Wärmeaustausch im Material und hält somit Körperwärme ein, was eine gute Isolierung sowohl bei Kälte als auch bei Hitze bewirkt.

 

7.Ist Merinokleidung auch für den Sommer geeignet?

Kleidung aus Merinowolle ist ein hervorragender Begleiter auch für warme Temperaturen. Mit seiner 150-Gramm-Stärke bietet es ein angenehmes Tragegefühl, besonders im Sommer bei Aktivitäten wie Wandern.

Wollfasern sind hygroskopisch, was bedeutet, dass sie Feuchtigkeit aufnehmen und Körperwärme regulieren können. Die Fasern speichern Feuchtigkeit, behalten jedoch trockene Oberflächen. Merinowolle kann bis zu einem Drittel seines Trockengewichts aufnehmen und die im Material eingelagerten Luftkammern wirken isolierend bei warmem Wetter. Dies macht Merinokleidung für jede Sportart und jede Jahreszeit perfekt geeignet.

 

8. Wieso wärmt Wolle auch im feuchten Zustand?

Die Eigenschaft der Wolle, ein Drittel ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen zu können, ohne sich nass anzufühlen, erweist sich auch bei niedrigen Temperaturen als von Vorteil. Denn Wasserdampf wird im Inneren der Fasern absorbiert, während die Faseroberfläche Regentropfen abweist und das Material somit trocken bleibt.

Dies ist eine Grundvoraussetzung, um ein wärmendes Körpergefühl zu erzielen. Zudem wird durch den Absorptionsprozess Wärme erzeugt, die aufgrund des Fasertyps und der Absorptionsgeschwindigkeit bis zu 10 Grad betragen kann. Dadurch wird also die Wärme aktiv erhöht. Um das Wärmepotenzial optimal zu nutzen, sollte man sicherstellen, dass Kleidung aus Merinowolle vor dem Tragen vollständig trocken ist, obwohl sich das Material von außen nicht unbedingt feucht anfühlt.

 

9. Warum riecht Merinowolle nicht?

Wollstoffe haben eine ungewöhnliche, schuppige Oberfläche ähnlich wie Dachziegel, die es Bakterien schwerer macht, sich anzusiedeln, so dass sich weniger unangenehme Gerüche bilden. Zudem nehmen Merinofasern Feuchtigkeit auf, sodass die Menge an Schweiß reduziert wird. Darüber hinaus besitzt Wollfaser eine natürliche Selbstreinigungsfunktion, da das Faserprotein Keratin geruchsverursachende Bakterien abbaut. Da der Kern der Wollfaser aus zwei Zelltypen besteht, die unterschiedlich viel Feuchtigkeit aufnehmen und anschwellen, entsteht beim Reibungsprozess ein mechanischer Selbstreinigungseffekt. Somit muss Wollbekleidung weniger oft gewaschen werden und man kann sie längere Zeit tragen.

 

10. Wie wäscht bzw. reinigt man Merinowolle?

Merinowolle ist berühmt für seine hochwertige Qualität, die durch die regelmäßige und richtige Pflege längerfristig erhalten werden kann. Wie sollte man Merinowolle also waschen? Die richtige Methode ist von der Art des Produkts abhängig. Für Baby-, Kinder- und Mützenwerk empfehlen wir es vorher auf links zu drehen und dann in warmem Wasser einzuweichen. Anschließend kann das Kleidungsstück sanft abgetropft und in Form gebracht werden.

 

11.Woher kommt die Merinowolle?

Merinoschafe gibt es an vielen Orten auf der Welt. Ein großer Teil weidet in Australien und Neuseeland, aber auch in Südamerika und Südafrika gibt es Merinofarmen. Die Schafe können bis zu zwei Mal im Jahr geschoren werden.

 

12. Fazit zur Merinowolle

Merinowolle ist ein 100% natürlicher und nachwachsender Rohstoff, welcher sich dank seiner Weichheit und Fülle großer Beliebtheit erfreut. Das Material wird vor allem zur Herstellung von Funktionsunterwäsche und Midlayern von Outdoorunternehmen verwendet, da es eine Vielzahl an nützlichen Eigenschaften bietet.

Es ist jedoch wichtig beim Kauf auf die Qualität und Herstellungsbedingungen der Wolle zu achten, da diese einen Einfluss auf den Preis haben. Billigprodukte im Discountbereich sollten daher mit Vorsicht beurteilt werden. Gute Ergebnisse erzielen dagegen Markenhersteller, die auf die Qualität und Herkunft der Wolle achten

Merino